Das Schlafhormon Melatonin

Melatonin gilt als Wunderwaffe gegen Schlafstörungen. Das Schlafhormon spielt eine zentrale Rolle in unserem Organismus, steuert den Schlaf-Wach-Rhythmus und beeinflusst auch unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Aber was ist Melatonin überhaupt und was hat es mit dem Schlafhormon auf sich? Einen Überblick über die Bedeutung, Aufgaben und Funktionen von Melatonin erfhältst du hier.

Inhaltsverzeichnis

      1. Was ist Melatonin?
      2. So entsteht Melatonin
      3. Folgen eines gestörten Melatoninhaushalts
      4. Melatonin als Nahrungsergänzung
      5. Melatonin – Die Grundlage guten Schlafs
      6. Fazit

      1. Was ist Melatonin?

      Melatonin ist eines unserer körpereigenen Hormone, das im Gehirn gebildet wird und zu den so genannten Neurotransmittern zählt. Das sind Botenstoffe, die als Verbindungsstellen in allen Nervenzellen des Körpers fungieren indem sie wichtige Informationen transportieren und auf diese Weise die Stoffwechselprozesse in unserem Körper regulieren. Ein ausgeglichener Hormonhaushalt ist daher sehr wichtig für die gesunde Funktion unseres Körpers.

      Hormonhaushalt: Cortisol und Melatonin am Tag und in der Nacht

      Das Hormon Melatonin ist maßgeblich an der Steuerung unseres Schlaf-Wach-Rhythmus beteiligt und wird aus diesem Grund auch als „Schlafhormon“ bezeichnet. Im Wechselspiel mit dem als „Stresshormon“ bekannten Cortisol reguliert es unseren zirkadianen Rhythmus. Gegen Abend steigt die Melatoninkonzentration im Körper an und führt dazu, dass wir müde werden, zur Ruhe kommen und einschlafen können. Um also ohne Schwierigkeiten in einen erholsamen Schlaf zu finden, muss unser Körper ausreichend viel Melatonin produzieren und genügend Zeit zur Entspannung haben. Tipps für die Entspannung vor dem Schlaf findest du in diesem Artikel. Neben dieser wichtigen Funktion für den Schlaf und die nächtliche Regeneration, welche unverzichtbar für unsere Gesundheit sind, nimmt Melatonin auch Einfluss auf unsere Psyche und wirkt außerdem stark antioxidativ, was dabei hilft, Zellschäden zu verhindern.

      2. So entsteht Melatonin

      Melatoninbildung im Gehirn: Synthese von Serotonin zu Melatonin

      Die Umwandlung des Botenstoffs Serotonin in Melatonin gehört zu den Hauptaufgaben der Zirbeldrüse (Epiphyse), die sich im Zentrum unseres Gehirns befindet. Entscheidend beeinflusst wird ihre Funktion durch Licht und Dunkelheit und somit auch über den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus. Tagsüber produziert der Körper Serotonin, welches aufgrund seiner entspannenden und stimmungsaufhellenden Wirkung als Glückshormon bekannt ist. Mit zunehmender Dunkelheit beginnt dann die Umwandlung von Serotonin in das Schlafhormon Melatonin. Zwischen zwei und vier Uhr nachts ist die Melatoninkonzentration in unserem Blut am höchsten – bevor sie wieder abnimmt und durch das aufkommende Tageslicht unterdrückt wird.

      3. Folgen eines gestörten Melatoninhaushalts

      Die Störung der körpereigenen Melatoninproduktion kann letztendlich zu Schlafstörungen oder Einschlafproblemen führen. Wird die wichtige Umwandlung am Abend durch unnatürliche Lichtverhältnisse gehemmt, kann der Körper nicht genug Melatonin bilden und es fehlen ihm somit eindeutige Signale, sich auf den Schlaf vorzubereiten. Das passiert heutzutage leicht, da wir entgegen der natürlichen Dunkelheit unsere Räume mit künstlichen Lichtquellen beleuchten oder bis spät in die Nacht Bildschirme wie Fernseher und Smartphones nutzen. Aber auch eine Zeitumstellung, nach einer langen Reise etwa, oder die Arbeit im Schichtdienst führen oft dazu, dass unser Rhythmus aus dem Gleichgewicht gerät und unser Schlaf aufgrund des niedrigen Melatoninspiegels gestört wird.

      Übrigens: Aufgrund der meist wenigen Stunden Tageslicht bleibt der Melatoningehalt im Blut besonders im Winter auch tagsüber erhöht. So entstehen die starke Müdigkeit und Antriebslosigkeit in der kalten Jahreszeit. Hier erfährst du, wie du trotzdem fit durch Herbst und Winter kommst.

      4. Melatonin als Nahrungsergänzung

      Chemische Formel des Schlafhormons Melatonin

      Heutzutage gibt es bereits zahlreiche Medikamente und Supplements, die den Körper mit Melatonin versorgen und auf diese Weise das Einschlafen fördern und unser Schlafverhalten verbessern möchten. Um den Körper auf natürliche Weise zu unterstützen gibt es zwei Möglichkeiten.

      Direkte Unterstützung: Melatonin

      Melatonin kann von unserem Körper direkt aufgenommen werden, zum Beispiel in Form von Kapseln oder als Mundspray. Studien zeigen, dass man nach einer zusätzlichen Aufnahme des Schlafhormons tatsächlich schneller einschläft. Die empfohlene Dosis liegt bei 1 bis 2 mg Melatonin pro Tag, welche je nach Darreichungsform einige Zeit vor dem Schlafengehen eingenommen werden. So können Müdigkeit und Schläfrigkeit auf natürliche Weise unterstützt werden, da der Melatoninspiegel erhöht wird und der Körper die wichtigen Signale für den Schlaf empfangen kann.

      Indirekte Unterstützung: L-Tryptophan

      Das Glückshormon Serotonin wird bei Dunkelheit zu Melatonin umgewandelt. Aus diesem Grund ist ein gesunder Serotoninspiegel nicht nur förderlich für unsere Stimmung und unser Wohlbefinden, sondern ebenfalls eine wichtige Voraussetzung für die Melatoninproduktion.

      L-Tryptophan ist eine essentielle Aminosäure und ein Grundbaustein von Serotonin. Die zusätzliche Einnahme von L-Tryptophan über ein Nahrungsergänzungsmittel hilft dem Körper einen wichtigen Baustein bereitzustellen, damit er auf natürliche Weise genügend Serotonin und im nächsten Schritt Melatonin bilden kann.

      5. Melatonin – Die Grundlage guten Schlafs

      Melatonin: Besser schlafen mit Dunkelheit und ausreichend Melatonin

      Wie du siehst, ist das als Schlafhormon bekannte Melatonin ein essentieller Botenstoff, der eine wirklich zentrale Rolle für unsere Gesundheit spielt. Damit wir problemlos einschlafen und ein gesundes Schlafverhalten unterstützen können, sollte wir auf unseren Melatoninhaushalt achten und dafür sorgen, dass der Körper auf natürliche Weise genügend Schlafhormone produzieren kann.

      Unser Tipp: Dimme das Licht bereits einige Stunden vor dem Zubettgehen und versuche am Abend und besonders in der Nacht auf stark strahlende Bildschirme und andere Lichtquellen zu verzichten. Zusätzlich kannst du darauf achten, dich ausgewogen zu ernähren und tagsüber genügend Tageslicht zu erhalten. So versorgst du deinen Körper ausreichend mit L-Tryptophan, förderst die lichtbedingte Serotoninbildung und bereitest ihn optimal auf die abendliche Melatoninsynthese vor.

      6. Fazit

      • Das Schlafhormon Melatonin ist ein körpereigener Botenstoff, der den Schlaf-Wach-Rhythmus regelt und uns abends müde und schläfrig macht.
      • Bei zunehmender Dunkelheit oder fehlendem Licht wird das Glückshormon Serotonin im Hirn zu Melatonin umgewandelt
      • Ein niedriger Melatoninspiegel begünstigt Schlafstörungen und Einschlafprobleme.
      • Nahrungsergänzungsmittel mit Melatonin sind gut verträglich und können das Einschlafen unterstützen.
      • L-Tryptophan ist ein Grundbaustein von Serotonin und kann die Melatoninproduktion positiv beeinflussen.
      • Unterstütze deinen Schlaf, indem du tagsüber Tageslicht tankst um Serotonin zu bilden, dich ausgewogen ernährst um deinen Körper mit L-Tryptophan zu versorgen und abends das Licht dimmst.

      Liebe Grüße und bis bald!

       

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