Abnehmen im Schlaf

Abnehmen im Schlaf – geht das wirklich? Schlank im Schlaf-Diäten versprechen einen einfachen Gewichtsverlust über Nacht und sollen den Stoffwechsel und die Fettverbrennung während des Schlafs fördern. Aber können wir im Schlaf gezielt Gewicht verlieren und schlanker werden? Welchen Einfluss unser Schlaf auf das Körpergewicht hat und ob eine erholsame Nacht dazu beiträgt, erfolgreich abzunehmen, erfährst du hier.

 Inhaltsverzeichnis

      1. Schlank im Schlaf
      2. Wie Schlaf das Abnehmen beeinflusst
        1. Natürlicher Stoffwechsel & Fettverbrennung
        2. Steuerung des Energie- und Fettstoffwechsels
        3. Förderung von Muskelaufbau und Fettverbrennung
        4. Regulierung des Hunger- und Sättigungsgefühls
      3. Schlank & Gesund mit gutem Schlaf
        1. Fazit

        1. Schlank im Schlaf

        Mehr als zwei Drittel der Männer und Frauen in Deutschland gelten als übergewichtig. In der heutigen Zeit führt vor allem ein zunehmend ungesunder und inaktiver Lebensstil dazu, dass wir unser Normalgewicht nicht immer halten können, obwohl auch unser Gewicht entscheidend für die gesunde Funktion von Körper & Geist ist. Zahlreiche Abnehm-Methoden wie Low-Carb-, Paleo- und besonders Schlank-im-Schlaf-Diäten versprechen schnelle Erfolge im Kampf gegen überschüssige Kilos. So soll es möglich sein ohne größere Anstrengungen oder starre Verzichte eine Gewichtsabnahme zu erreichen und lästige Pfunde wie von selbst im Schlaf zu verlieren. Aber welchen Einfluss hat ausreichend und erholsamer Schlaf wirklich auf das Körpergewicht?

        2. Wie Schlaf das Abnehmen beeinflussen kann

        Natürlicher Stoffwechsel & Fettverbrennung

        Überschüssige Energie wird von unserem Körper grundsätzlich als Energievorrat in den Fett- und Muskelzellen gespeichert, um später eingesetzt und „verbrannt“ zu werden. Weil unser Organismus stetig Energie benötigt, ist der Fettstoffwechsel und der damit einhergehende Rückgriff auf die körpereigenen Fettspeicher ein kontinuierlicher Vorgang, der ständig abläuft. Während des Schlafs finden zahlreiche Aufbau-, Reparatur- und Regenerationsprozesse in den Zellen statt, der Stoffwechsel und die Hormonproduktion laufen auf Hochtouren und unser Gehirn verarbeitet die Erlebnisse und Informationen des Tages. Auch im Schlaf benötigt der Körper also eine Menge Energie, weshalb der Fettstoffwechsel aktiv ist und die Fettspeicher weiter geleert werden – wir verlieren an Gewicht.

        Wie lange wir schlafen ist Studien zufolge entscheidend dafür, wie viel der benötigten Energie während des Schlafs aus dem Abbau von Muskelmasse oder überschüssiger Fettreserven stammt. Bei ausreichend langem Schlaf zeigte sich, dass mehr als 50% des verlorenen Gewichts aus Fett besteht, während im Vergleich nach 3 Stunden weniger Schlaf pro Nacht deutlich mehr Muskelmasse und nur bis zu 25% Fett abgebaut werden konnte.

        Hier erfährst du, wie viel Schlaf wir jede Nacht benötigen.

        Steuerung des Energie- und Fettstoffwechsels

        Das als Stresshormon bekannte Cortisol ist maßgeblich an unserem Schlaf-Wach-Rhythmus beteiligt. Während das Schlafhormon Melatonin uns abends müde macht, sorgt die vermehrte Ausschüttung von Cortisol zum Ende unseres Schlafs dafür, dass wir am Morgen wieder erwachen. Gemeinsam mit weiteren Botenstoffen ist Cortisol für unser Energielevel verantwortlich und regelt unter anderem die Energiebereitstellung im Körper durch den Anstoß des Abbaus von Zucker, Protein und Fett. Ein gesunder Schlaf fördert demnach einen ausgeglichenen Cortisolspiegel, welcher den für eine Gewichtsabnahme wichtigen Fettabbau vorantreibt und sich wiederum positiv auf das Schlafverhalten auswirken kann.

         

        Hormone im Schlaf: Cortisol und Wachstumshormone (HGH) im Schlaf

        Förderung von Muskelaufbau und Fettverbrennung

        Nachts und besonders in den Tiefschlafphasen werden essentielle Wachstumshormone (Human Growth Hormone) ausgeschüttet, welche maßgeblich am Aufbau neuer Zellen und Muskelstrukturen beteiligt sind und zudem die Fettverbrennung ankurbeln. Ein gesunder, tiefer Schlaf wirkt daher förderlich auf das Muskel- und Zellwachstum, während gleichzeitig der Abbau überschüssiger Fettreserven unterstützt wird.

        Regulierung des Hunger- und Sättigungsgefühls

        Das Hunger- und Sättigungsgefühl wird hauptsächlich durch die beiden Hormone Leptin und Ghrelin gesteuert. Während wir im Wachzustand vermehrt das appetitanregende Ghrelin produzieren, sorgt das direkt in den Fettzellen entstehende Leptin dafür, dass ein ausgeprägtes Hungergefühl während des Schlafs ausbleibt und wir keinen Appetit verspüren. Studien beweisen, dass ein Schlafmangel den Ghrelin-Leptin-Zyklus beeinträchtigt und so ein ausgeprägtes Hungergefühl am Tag begünstigt. Wer also ausreichend und erholsam schläft, trägt zu einer gesunden Funktion der körpereigenen Hunger- bzw. Sättigungsgefühle bei und verhindert beispielsweise fiese Heißhungerattacken, die einer ausgewogenen Ernährung sowie einem gezielten Gewichtsverlust im Weg stehen.

        3. Schlank & gesund mit gutem Schlaf!

        Schlank im Schlaf: Die Schlafdauer ist entscheidend für einen Gewichtsverlust

        Schlussendlich wird deutlich, dass ausreichend und erholsamer Schlaf sicher zu den wichtigen Voraussetzungen für eine gesunde Gewichtsabnahme zählt. Wie effektiv die natürliche Fettverbrennung und die im Schlaf stattfindenden Hormon- und Stoffwechselprozesse im Abnehmprozess aber wirklich funktionieren, hängt von vielen weiteren Faktoren ab. So spielt vor allem die Ernährung am Tag und vor dem Zubettgehen eine entscheidende Rolle, zum Beispiel weil es unserem Körper nicht möglich ist, die Verdauung und Fettverbrennung gleichzeitig zu absolvieren. Guter Schlaf allein ist aber nicht ausreichend, um nachhaltig an Gewicht zu verlieren und ein gesundes Körpergewicht zu halten. „Schlank im Schlaf“ ist also kein richtiger Mythos, sondern einer von vielen Bausteinen eines gesunden Lebensstils, der letztendlich die Grundvoraussetzung für das Erreichen und Halten eines normalen Körpergewichts und einen gesunden Alltag ist.

        4. Fazit

        • Auch im Schlaf finden Fettverbrennung und Fettstoffwechsel statt, um dem Körper Energie für die Regeneration bereitzustellen
        • Die Schlafdauer entscheidet darüber, ob wir über Nacht mehr Fett oder Muskelmasse abbauen
        • Schlaf ist wichtig für einen ausgeglichenen Cortisolspiegel, der wiederum positiv auf das Schlafverhalten wirkt und den Abbau von Körperfett fördert
        • Im Schlaf ausgeschüttete Wachstumshormone kurbeln die Fettverbrennung sowie den Aufbau von Zell- und Muskelstrukturen an
        • Das Hormon Leptin wird während des Schlafs produziert und wirkt als Appetitzügler gegen ausgeprägten Appetit oder Hungerattacken
        • Gewichtverlust durch ausreichend und erholsamen Schlaf ist möglich, letztendlich aber von weiteren Faktoren abhängig und nur einer von vielen Faktoren für eine gesunde Abnahme und ein gesundes Körpergewicht

        Liebe Grüße und bis bald!

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