Schlafprobleme bei Depressionen

Fast 90% der depressiven Menschen leiden unter Schlafstörungen. Dabei können Schlafprobleme sowohl eine Folge, als auch Ursache der Depression sein. Hier erklären wir, warum eine depressive Erkrankung den Schlaf beeinflusst und welche Tipps helfen können, den Schlaf und das Wohlbefinden zu unterstützen.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was sind Depressionen?
  2. Schlafprobleme als Ursache für Depressionen
  3. Schlafprobleme als Symptom für Depressionen
  4. Schlaf-Tipps bei Depressionen
  5. Fazit

1. Was sind Depressionen?

Depressionen sind eine weit verbreitete psychische Erkrankung, bei der charakteristische körperliche, psychische und verhaltensbezogene Beschwerden auftreten. Je nach Schwere der Beeinträchtigung wird zwischen leichten, mittelgradigen und schweren depressiven Episoden unterschieden.

Mögliche Symptome einer Depression:

  • Anhaltend gedrückte Stimmung/Traurigkeit
  • Freud-/Interessenlosigkeit
  • Hoffnungslosigkeit/ Antriebsmangel
  • Unruhezustände
  • Schlafstörungen
  • Gefühle von Schuld und Wertlosigkeit
  • Verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit

Wer vom Alltag erschöpft und ausgebrannt ist, benötigt umso dringender Regeneration und dafür ausreichend viel und auch erholsamen Schlaf, der genau dann aber häufig zur Herausforderung wird. Etwa 80 – 90 % der depressiven Menschen leiden unter Schlafstörungen. Dabei kann Schlafmangel aber nicht nur ein Symptom, sondern auch eine Ursache der psychischen Erkrankung sein. Einen gesunden Schlaf zu unterstützen kann deshalb bei der Behandlung und der Vorbeugung von Depressionen sehr sinnvoll sein.

2. Schlafprobleme als Ursache einer Depression

Schlafmangel schadet unserem Organismus auf jeder erdenklichen Ebene und kann tatsächlich auch das Auftreten von Depressionen oder Burnout begünstigen. Ohne ausreichend Schlaf können besonders das Gehirn und das Nervensystem nicht richtig funktionieren, sodass psychische Belastungen, depressive Verstimmungen oder anhaltende Erregungs- und Erschöpfungszustände eher entstehen können. Die Regeneration in sämtlichen Körperbereichen wird gestört, wir sind müde und erschöpft und leiden vermehrt unter Stress. Schlafstörungen können zudem die Stimmung verschlechtern, den Stoffwechsel verändern und den Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht bringen. So schadet anhaltender Schlafmangel in vielerlei Hinsicht der Gesundheit und erhöht das Risiko, an Depressionen zu erkranken.

3. Schlafprobleme als Symptom einer Depression

Schlafstörungen sind eine häufige Begleiterscheinung psychischer Erkrankungen. Betroffene kommen häufig nicht gut zur Ruhe, leiden unter Anspannungen oder das Nervensystem bleibt stets in Alarmbereitschaft. Dadurch fällt es schwerer, die Gedankenspirale abzustellen, sich auf den Schlaf einzulassen und schlussendlich einzuschlafen. Menschen in depressiven Phasen stehen zudem vermehrt unter Stress und schütten mehr Kortisol aus, ein Stresshormon, das dem Schlaf entgegenwirkt.

Bei depressiven Erkrankungen kann sich außerdem die Schlafstruktur verändern. Der Tiefschlafanteil, also der regenerative Schlaf, nimmt ab, während mehr Zeit im REM-Schlaf (Traumschlaf) verbracht wird. Auch das trägt dazu bei, dass Betroffene sich unter Umständen nicht erholt und nur noch erschöpfter fühlen, obwohl sie vermeintlich ausreichend lange geschlafen haben.

Schlafmagazin: Schlafprobleme bei Depressionen durch Medikamente wie Antidepressiva, Antipsychotika

Zuletzt kommt es auch darauf an, ob und welche Medikation die Patienten erhalten. Viele Psychopharmaka wirken direkt auf das Gehirn oder Nervensystem und nehmen zusätzlich Einfluss auf den Schlaf.

Schlaf und Depression stehen also in einem engen Zusammenhang und können sich gegenseitig sowohl negativ, als auch positiv beeinflussen. Deshalb kann es sinnvoll sein, die Verbesserung des Schlafs in die Behandlung akuter Depressionen zu integrieren und auch langfristig an einem gesunden Schlafverhalten zu arbeiten, um wiederkehrenden depressiven Episoden vorzubeugen.

4. Tipps für den Schlaf bei Depressionen

Die allgemeinen Regeln der guten Schlafhygiene gelten auch bei affektiven Störungen wie Depressionen. Einige Punkte können bei einer depressiven Symptomatik besonders wichtig sein:

Geregelte Schlafzeiten

Versuche, dir ausreichend Zeit für den Schlaf nehmen, aber auch darauf zu achten, dass du insbesondere tagsüber nicht zu viel Zeit im Bett verbringst und zwischendurch mal aktiv bist.

Entspannungsübungen

Entspannungsübungen können helfen, mental und körperlich besser zur Ruhe zu kommen. So kann das Wohlbefinden gesteigert und der Schlaf verbessert werden. Probiere zum Beispiel Atemübungen oder die progressive Muskelrelaxation (PMR).

Kein Druck

Depressionen können hartnäckig und langwierig sein, daher solltest du dir auch in Sachen Schlaf keinen Druck machen und ruhig bleiben, wenn du trotz Erschöpfung nicht einschläfst oder öfter mal müde bist.

Bettumgebung

Nutze das Bett nur zum Schlafen und nicht zum Ausruhen, Lesen oder Essen. Achte insgesamt auf eine geeignete Bettumgebung und mach es dir so gemütlich, wie möglich. Wenn du dich wohl und sicher fühlst, kannst du auch besser schlafen.

 Bitte denke daran, dass eine Depression eine ernsthafte Erkrankung ist, die in der Regel professionelle Unterstützung verlangt. Die Verbesserung des Schlafs kann den Behandlungsprozess zwar ergänzen, aber keine therapeutische oder pharmakologische Therapie ersetzen. Hierzu solltest du dich an deinen Hausarzt, Psychotherapeuten oder Psychiater wenden.

5. Fazit

  • 80 – 90 % der depressiven Menschen leiden unter Schlafstörungen
  • Schlaf und Depression stehen in einem engen Zusammenhang und können sich gegenseitig sowohl negativ, als auch positiv beeinflussen
  • Schlechter Schlaf kann nicht nur ein Symptom, sondern auch Ursache einer depressiven Erkrankung sein
  • Mit einer guten Schlafhygiene kann der Schlaf verbessert und die Behandlung und Vorbeugung einer Depression unterstützt werden

    Liebe Grüße und bis bald!

 

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