Wie gut schläft ein Fitnessexperte?

Wie gut schläft man als Fitnessexperte? Prof. Dr. Stephan Geisler gibt uns einen ganz persönlichen Einblick in sein Schlafverhalten, erklärt wie der Schlaf mit Fitness, Sport und Training zusammenhängt und gibt uns tolle Tipps für einen schlaffreundlichen Bewegungsalltag.

Inhaltsverzeichnis

1. Unser Experte: Fitnessprofessor Prof. Dr. Stephan Geisler
2. Wie gut schläft der Fitnessprofessor?
3. Tipps & Wissenswertes zum Thema Sport, Schlaf & Gesundheit

1. Unser Experte: Fitnessprofessor Prof. Dr. Stephan Geisler

Unser Schlaf hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab und auch als Experte vom Fach ist man nicht immun gegen eine schlechte Nacht. Prof. Dr. Stephan Geisler ist Professor für Fitness und Gesundheit bei der IST-Hochschule in Düsseldorf und beschäftigt sich seit mehr als 20 Jahren mit der Forschung und Weiterbildung im Bereich Muskeltraining. In unserem Podcast hat er uns verraten, wie er seinen Alltag und das Training schlaffreundlich gestaltet und warum ihm trotzdem häufiger mal der Schlaf geraubt wird. Einen Überblick über die interessantesten Antworten geben wir dir hier.

2. Wie gut schläft unser Fitnessexperte?

 [Ein Interview mit Prof. Dr. Stephan Geisler]

Würdest du grundsätzlich sagen, dass du gut schläfst?

Also meine Frau würde das definitiv so sagen. Ich muss sagen, dass sich mein Schlafverhalten durchaus verändert hat in den letzten Jahren, seit ich Vater geworden bin. 40 Jahre lang habe ich aber wirklich gut geschlafen. Seitdem ist es natürlich ein bisschen anders, weil nachts oft irgendwas ist. Das wird jeder kennen, der schon Kinder hat. Dann verändert sich einiges.

Also hast du zuvor gut geschlafen?

Richtig, ich bin eigentlich ein ganz guter Schläfer. Natürlich kenne ich das, was viele kennen: Dass man abends, wenn man viel grübelt, mal vielleicht nicht so schnell einschlafen kann. Aber dann gibt es auch einfache Techniken, wie das schon geht. Man weiß ja auch, in welcher Position man gut einschläft und in meinem Fall, dass es möglichst dunkel sein muss.

Zu Studentenzeiten habe ich sogar noch ferngesehen, bis ich eingeschlafen bin. Heute leiste ich mir das nicht mehr, weil mir bewusst ist, dass es nicht gut und gesund ist. Im Nachhinein würde ich es aber anders machen.

Bist du eher ein Langschläfer oder ein Kurzschläfer? Wie viele Stunden in der Nacht schläfst du ungefähr?

Tatsächlich würde ich mich eher als Kurzschläfer bezeichnen. Ich habe für mich herauskristallisiert: Wenn ich sieben Stunden schlafe, ist bei mir wirklich die Welt in Ordnung. Und das ist alles fein und nach einem Kaffee und nach vielleicht auch einem kleinen bisschen Frühsport bin ich einsatzbereit.

Hast du eine bestimmte Schlafroutine oder bestimmte Schlafzeiten?

Es ist alles aus den Fugen geraten durch die Kinder, weil man jetzt zum Beispiel die Kinder erst spät ins Bett bringt, weil sie einfach so aufgekratzt sind. Dann lege ich mich noch mal dazu, schlafe schon ein und werde eine halbe bis eine Stunde später wach. Dann ist man natürlich erst mal wieder hellwach und kann vielleicht erst um 1 Uhr einschlafen. Ansonsten war ich schon jemand, der nicht zu früh ins Bett gegangen ist, sondern eher so um die 00:00. Wenn der Wecker um 7:00 klingelte, war ich dann auch eigentlich sehr fit.

Hast du bestimmte Abendroutinen?

Das verändert sich fast von Dekade zu Dekade. Früher habe ich tatsächlich abends trainiert und auch relativ lange noch trainiert - ich war teilweise erst um 22:00 Uhr zu Hause vom Training. Später war ich durch das Studium abends oft unterwegs mit den Kommilitonen oder so und danach war ich beruflich sehr viel unterwegs, habe unglaublich viel in Hotels geschlafen. Jetzt mit den Kindern ist es so, dass ich eigentlich am liebsten mit meiner Frau noch auf dem Balkon sitze oder auch mal Netflix schaue. Wer weiß, wie meine Routine in der nächsten Dekade dann aussieht.

Hat der Sport eine Auswirkung auf dein Schlafverhalten?

Ja, auf alles. Das kriege ich auch gerne von meiner Frau zurückgemeldet, wenn ich reizbar bin. Dann sagt sie schon wieder „Gehst du bitte trainieren?“. Wenn ich keinen körperlichen Ausgleich habe, dann steigt eben der Stresslevel und das ist für alle nicht gut. Und auch für den Schlaf nicht. Deswegen gehe ich immer weiter trainieren und versuche, mir eine Trainingsroutine anzueignen, um wieder mehr Ausgleich zu schaffen.

Wie Krafttraining den Schlaf sogar verbessern kann, hat Stephan bereits in diesem Artikel erklärt.

Hast du bestimmte Trainingszeiten?

Die können unterschiedlich sein. Während der Homeoffice-Zeiten nehme ich mir zwischendurch mal den Luxus raus, dass ich zwar mit dem Telefon erreichbar, aber auf der Trainingsfläche bin. Was ich aber in meinem Job als Fitness-Professor gar nicht so schlimm finde.

Hast du eine Lieblings-Sportart?

Ich mache jetzt seit 33 Jahren Krafttraining. Irgendwann wird es natürlich so, dass du dich nicht mehr immer darauf freust. Aber ich mache nach wie vor gerne Krafttraining, Muskeltraining. Wenn ich zum Beispiel mit Freunden im Sommer auf dem Beachvolleyball Feld stehe, dann werden aber glaube ich mehr Endorphine ausgeschüttet bei mir.

Sport ist nicht nur dein Hobby, sondern auch dein Beruf. Wie bist du dazu gekommen, deine Leidenschaft für den Sport zum Beruf zu machen?

Tatsächlich hatten wir damals im Gymnasium eine Berufsberatung und da kam einer, der gesagt hat: „Wenn ich euch einen Tipp geben darf, dann sucht nicht danach, womit ihr das meiste Geld verdient, sondern sucht danach, womit ihr einfach happy seid und jeden Tag Lust drauf habt." Das hat mich damals schon beeindruckt und sicherlich mit dazu beigetragen, das zu tun, wo ich Lust drauf habe. Und ich bin nach wie vor sehr dankbar, dass ich das gemacht habe, denn ich habe fast nie das Gefühl, dass ich morgens arbeiten muss.

Gibt es etwas aus deinem Sport- oder Berufsleben, das dich irgendwie nachhaltig geprägt hat und du teilen möchtest?

Man merkt erst, wie wichtig Schlaf ist, wenn man Vater oder Mutter wird. Vorher nimmt man es als absolute Selbstverständlichkeit hin, macht sich vielleicht auch deswegen nicht so viel Gedanken darüber. Es braucht einfach immer so ein Aufrütteln, damit man sich mit dem Schlaf beschäftigt und es bewusst wahrnimmt. Das kann ja auch eine Schlafstörung sein, die viele Menschen betreffen. Ich bin sehr dankbar, dass ich da nicht zu gehöre. Daher glaube ich, man muss viele Dinge einfach bewusster sehen. Ein bisschen bewusster, ein bisschen achtsamer durch die Welt spazieren - das würde ich so generell empfehlen.

3. Tipps & Wissenswertes zum Thema Sport, Schlaf & Gesundheit

In unserer speziellen Podcast-Reihe rund um Fitness, Schlaf und Gesundheit kannst du noch mehr über Prof. Dr. Stephan Geisler lernen und erfährst seine wichtigsten Tipps und interessante Fakten über das Zusammenspiel von Sport, Gesundheit, Schlaf und Wohlbefinden. Hier gehts zum Podcast ➨

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Viele Grüße und bis bald!