Besser schlafen mit Mouth Taping?

Den Mund mit einem Pflaster zukleben, um besser zu schlafen? Ob Mouth Taping mehr als nur ein Trend ist oder den Schlaf wirklich verbessert, erklären wir hier.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist Mouth Taping?
  2. Atmung in der Nacht
  3. Kann Mouth Taping den Schlaf verbessern?
  4. Ist Mouth Taping gefährlich?
  5. Fazit

1. Was ist Mouth Taping?

Mouth Taping beschreibt eine Methode, bei der man den Mund beim Schlafen mit einem Pflaster oder speziellen Schlaf-Tapes verschließt. Damit soll die Mundatmung während des Schlafs verhindert werden, was gegen Schnarchen helfen und die Schlafqualität verbessern soll.

Viele Influencer, Schauspieler und Sportler wie Fussball-Profi Erling Haarland schwören auf diese Schlaftechnik und sind sich sicher, dass das Schlafen mit zugeklebtem Mund ihre Gesundheit und Performance verbessert.

2. Atmung in der Nacht

Schlafmagazin: Mouth Taping, Schlaf mit offene Mund

Wenn wir schlafen, entspannt sich der gesamte Körper und auch die Muskulatur im Mund- und Rachenbereich erschlafft. So kommt es häufig, dass der Mund während des Schlafs offensteht und ganz unbewusst zur Atmung eingesetzt wird. Das Mund- und Rachengewebe trocknet dabei aus und die Atemluft strömt ungefiltert durch die unteren Atemwege. Außerdem fällt bei offenem Mund die Zunge leichter in den Rachen, sodass sie die Atemwege zusätzlich blockiert und Schnarchen sowie Schlafapnoe begünstigt werden.

Die Nasenatmung dagegen gilt grundsätzlich als „normale“ und gesunde Atemtechnik, da die einströmende Luft mithilfe der Nasenschleimhäute gefiltert, befeuchtet und erwärmt wird. Das verbessert die Sauerstoffversorgung und sorgt für einen erholsameren Schlaf.

Es gibt aber verschiedene Gründe, die dazu führen, dass wir in einigen Situationen durch den Mund, statt durch die Nase atmen. Bei starker Anstrengung, zum Beispiel beim Sport, kann die Mundatmung tatsächlich effektiv helfen, in kurzer Zeit mehr Luft einzuatmen und die Sauerstoffversorgung kurzfristig zu erhöhen. Häufig kommt sie aber nur zum Einsatz, wenn die Atmung durch die Nase erschwert ist, weil zum Beispiel die Nasenlöcher und oberen Atemwege blockiert sind. Bei viralen Infektionen und Allergien jeglicher Art, insbesondere gegen Pollen oder Hausstaub, schwellen die Nasenschleimhäute an und bilden vermehrt Sekret, wodurch ein Schnupfen entsteht und die Nase verstopft. Aber auch anatomische Verengungen der nasalen Atemwege können dazu führen, dass die Atemluft nicht ungehindert ein- und ausströmt – und man ganz automatisch eher durch den Mund atmet.

3. Kann Mouth Taping den Schlaf verbessern?

Ja und Nein! Durch das Zukleben des Mundes soll die Öffnung und Atmung durch den Mund verhindert werden, damit das Ein- und Ausatmen automatisch über die Nase stattfindet. Verschiedene Studien zeigen auf, dass der mechanische Verschluss des Mundes durchaus positive Effekte auf die Schlafqualität hat und gegen ausgeprägtes Schnarchen und milde Symptome einer Schlafapnoe helfen kann. Experten sind sich jedoch einige, dass diese Studien nicht aussagekräftig genug sind. Die Wirkung von Mouth Taping ist daher wissenschaftlich nicht vollständig erwiesen.

Grundsätzlich ist es nicht falsch, die gesunde Atmung durch die Nase zu bevorzugen. Wichtiger ist aber, herauszufinden, aus welchem Grund überhaupt durch den Mund geatmet wird und was die Atmung durch die Nase verhindert. Wenn Allergien und Infektionen die Ursache für die bevorzugte Mundatmung sind, sollten diese zunächst untersucht und behandelt werden.

Tipp: Manchmal kann es schon helfen, einfach die Schlafposition zu verändern! Beim Schlafen auf dem Rücken steht der Mund häufiger offen, weil die Kiefermuskulatur entspannt und die Zunge in den Rachen rutscht. Drehst du dich auf die Seite, bleibt der Mund einfacher geschlossen.

4. Ist Mouth Taping gefährlich?

Mouth Taping selbst stellt für gesunde Menschen, bei denen keine Einschränkung der Nasenatmung vorliegt, keine direkte Gefahr dar. Mit zugeklebtem Mund zu schlafen kann in der Regel nicht zu einem unbemerkten Ersticken währen des Schlafs führen, da eine unzureichende Sauerstoffzufuhr den Körper in Alarmbereitschaft versetzt und zum Erwachen führt. Wer allerdings Schwierigkeiten bei der Nasenatmung hat, weil er beispielsweise unter Schlafapnoe, Allergien oder einer akuten Erkrankung der Atemwege leidet, sollte Mouth Taping vermeiden.

5. Fazit

  • Mouth Taping ist ein Trend, bei dem der Mund beim Schlaf mit einem Pflaster zugeklebt wird.
  • Mouth Taping kann helfen, die gesündere Nasenatmung zu unterstützen, ist aber bei Schlafapnoe, Allergien und Atemwegserkrankungen nicht zu empfehlen.
Liebe Grüße und bis bald!
 

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