Babyschlaf – Was macht ihn so besonders?

Babys und Kleinkinder schlafen sehr viel – denn der Schlaf hat eine enorme Bedeutung für die frühkindliche Entwicklung und Gesundheit. Was den Baby-Schlaf so besonders macht und wie man Neugeborenen möglichst schnell dabei helfen kann, einen stabilen Schlafrhythmus zu finden, erfährst du hier.

Inhaltsverzeichnis

  1. Babyschlaf – Die Besonderheiten
  2. Wie lange schlafen Babys?
  3. Die richtige Schlafumgebung für Babys
  4. 5 Einschlaf-Tipps für einen ruhigen Baby-Schlaf
  5. Nicht zu empfehlen...
  6. Fazit

        1. Babyschlaf – Die Besonderheiten

          Guter Schlaf ist besonders für Babys unersetzlich, denn während des Schlafes wird das Immunsystem gestärkt, das Gehirn verarbeitet die Eindrücke des Tages und wichtige Hormone für das Wachstum und die kindliche Entwicklung werden ausgeschüttet.

          Wie viel ein Baby schläft, ist von Kind zu Kind sehr unterschiedlich. Prinzipiell unterscheidet sich der Schlaf bei Babys dabei in vielerlei Hinsicht von dem Schlaf älterer Kinder und Jugendlicher. Nicht nur die Gesamtschlafzeit ist mit 16-18 Stunden deutlich länger, auch die Verteilung der Schlafstadien ist eine andere. Rund die Hälfte des Schlafes verbringt ein Baby im sogenannten REM (Rapid Eye Movement)-Schlaf, also nahezu viermal so viel wie im Jugend- und Erwachsenenalter. Das hängt damit zusammen, dass der REM-Schlaf einen elementaren Bestandteil in der Entwicklung des kindlichen Gehirns ausmacht und sich das Gehirn gerade in den ersten Lebensmonaten sehr dynamisch entwickelt. 

          Neben der längeren Gesamtschlafzeit ist der Schlaf bei Babys auch deutlich fragmentierter. Das bedeutet, dass Babys in mehreren Abschnitten schlafen, die über Tag und Nacht verteilt sind. Die häufigen Wachphasen sind in den ersten Lebensmonaten völlig normal und sollten kein Grund zur Sorge für die beteiligten Eltern sein.

          Kleinkind schläft ruhig mit Kuscheltier im Bett

            2. Wie lange schlafen Babys?

              Während Neugeborene in den ersten Lebensmonaten sehr viel schlafen, ändert sich der Schlafbedarf und die Zusammensetzung der Schlafphasen mit zunehmendem Alter und Reifegrad. Nachfolgend zeigen wir euch die Besonderheiten in den einzelnen Lebensmonaten.

              0 – 3 Monate

              In den ersten drei Lebensmonaten beträgt die Gesamtschlafzeit der Babys 16 – 18 Stunden pro Tag. Der Schlaf ist fragmentiert und das Baby schläft verteilt auf Tag und Nacht mit regelmäßigen Aufwachphasen. In dieser Zeit bildet sich der Schlaf-Rhythmus des Babys erst aus. Die hohe REM-Anteil des Schlafes deutet auf die dynamische Entwicklung des Gehirns in dieser frühen Lebensphase hin.

              3 – 6 Monate

              Die Babys entwickeln einen stabileren Tag-Nacht-Rhythmus. Es kommt zu einer Zunahme des Nachtschlafs und einer Abnahme des Tagschlafs. Die meisten Kinder schlafen in diesem Alter abends ungefähr zur gleichen Zeit ein und wachen nachts und morgens etwa um die gleiche Zeit wieder auf. Bis etwa zum 6. Lebensmonat bildet sich eine länger zusammenhängende Schlafdauer heraus. Dabei benötigen einige Babys nachts noch eine oder mehrere Mahlzeiten.

              6 – 9 Monate

              Der Schlafrhythmus wird zunehmend stabiler und die Schlafzyklen werden länger. Einige Babys schlafen auch tatsächlich in diesem Alter bereits „durch“ – und zwar ganze sechs bis acht Stunden lang. Das bedeutet für die Eltern aber weiterhin, sich auf ein nächtliches Aufwachen ihres Kindes einzustellen. Der REM-Schlaf-Anteil hat in diesem Alter schon deutlich abgenommen und beträgt nach 8 Monaten noch ca. ein Drittel der Gesamtschlafzeit.

              1 Jahr

              Die Gesamtschlafzeit nach einem Lebensjahr liegt jetzt bei ca. 14 Stunden. Die einzelnen Schlafphasen und Wachphasen werden immer länger und der Großteil des Schlafes findet nachts statt; ergänzt durch 2-3 kleine Schläfchen am Tag.

              1 – 2 Jahre

              Der Schlafbedarf reduziert sich weiter und beträgt nach dem 2. Lebensjahr ca. 12 – 13 Stunden. Den Großteil des Schlafpensums holen sich die Kleinkinder im Nachtschlaf. Der Mittagsschlaf wird ausgeprägter und es kommt vermehrt zu einer, statt zwei Schlafperioden am Tag. Mit 18 Monaten schlafen fast alle nur noch einmal am Tag und manche können mit 24 Monaten sogar schon ganz auf einen Mittagsschlaf verzichten. Auch hier gibt es aber von Kind zu Kind starke Unterschiede.

              Es sollte in jeder Altersphase bedacht werden, dass jedes Baby und Kleinkind individuell ist und sich auch innerhalb einer Familie das Schlafverhalten von Kindern unterschiedlich entwickeln kann. Dies ist kein Grund zur Sorge und es pendelt sich meist nach einer Zeit wieder alles ein.

              Entwicklung der Schlafzeiten von Babys, Kleinkindern und Erwachsenen über den Tag

              3. Die richtige Schlafumgebung für Babys

              Die richtige Schlafumgebung ist wichtig für einen sicheren und gesunden Schlaf von Babys und es sollten einige Dinge bei der Wahl der Schlafpositionierung und Bettumgebung beachtet werden.

              Rückenlage – Die empfohlene Schlafposition

              Es ist empfehlenswert, ein Baby in den ersten Lebensmonaten zum Schlafen auf den Rücken zu legen. Die Seitenlage ist nicht empfehlenswert, weil sich das Baby im Schlaf auf den Bauch drehen könnte. Von einer Positionierung in der Bauchlage wird in den ersten 1 bis 3 Lebensmonaten generell dringend abgeraten. Im Schlaflabor zeigte sich, dass Babys in Bauchlage schlechter auf Störungen reagieren, als in der Rückenlage. In dieser Lebensphase ist auch die Gefahr des plötzlichen Kindstodes am größten. Das Baby sollte also erst in einer Bauchlage schlafen, wenn es stark genug ist, sich aus eigener Kraft wieder auf den Rücken rollen zu können und zudem den Kopf selbstständig heben und halten kann.

              Schlafendes Baby auf dem Rücken im Bett

              Die Bettumgebung für Babys

              Ein Baby-Bett sollte eher spartanisch eingerichtet sein. Es sollte sichergestellt werden, dass der Kopf nicht durch eine Bettdecke oder ein Kissen verdeckt werden kann. Hier ein paar Hinweise.

                • Eher Schlafsäcke anstatt Bettdecken verwenden
                • Falls dennoch eine Bettdecke verwendet wird, sollte diese am Fußende des Bettes unter die Matratze eingeschlagen und befestigt werden, damit das Kind nur bis zur Brust zugedeckt ist
                • Die Matratze im Babybett sollte nicht zu weich sein
                • Babys und Kleinkinder unter 3 Jahren benötigen noch kein Kopfkissen
                • Die Bettumgebung sollte sicher sein und es sollten sich keine Schnüre oder Bänder in der Reichweite des Kindes befinden
                Baby Bett mit Schlafsack ohne Decke

                 Temperatur & Luftqualität

                • Die Zimmertemperatur sollte auch bei Babys und Kleinkindern beim Schlafen etwa bei 16 bis 18 Grad Celsius liegen
                • Ein Body/Unterhemd und ein Schlafanzug sind als Bekleidung meist ausreichend. Wenn es zu heiß ist, kann sogar ein Teil weggelassen werden
                • Auf Mützen und Kopfbedeckungen sollte im Bett verzichtet werden.
                • Das Babybett sollte nicht direkt neben die Heizung oder in der prallen Sonne stehen. Auch auf Wärmflaschen, Heizkissen, „Nestchen“, Felle und dicke Bettdecken sollte im Babybett verzichtet werden
                • Das Schlafzimmer sollte gut gelüftet sein und es sollte unbedingt auf darauf geachtet werden, dass im Schlafzimmer nicht geraucht wird
                Baby Kinder Zimmer Einrichtung Bett

                4. 5 Einschlaf-Tipps für einen ruhigen Baby-Schlaf

                  #1 Ein fester Tagesablauf

                    Wie bei uns Erwachsenen gilt auch bei Babys und Kleinkindern, dass ein fester Tagesablauf und eine Tag- /Abendroutine sich positiv auf den Schlaf auswirkt. Darum sollte man darauf achten, das Kind immer zur gleichen Zeit ins Bett zu bringen, damit es sich an einen regelmäßigen Schlaf zu festen Zeiten gewöhnen kann.

                      #2 Frühzeitig zur Ruhe kommen

                        Eine Stunde vor dem Zubettgehen sollte nicht mehr zu viel gespielt und getobt werden. Laute Geräusche und viel Aktivität können die Vorbereitung auf den Schlaf des Babys stören. Ein kurzer Ausflug mit dem Kinderwagen oder dem Auto kann helfen, das Einschlafen zu fördern.

                          #3 Rituale einführen

                            Gewohnheiten sind vor allem für Babys und Kleinkinder sehr wichtig. So lernen sie, was sie am Abend zu erwarten haben und können sich darauf einstellen. Welches Einschlafritual für die Kleinen am besten ist, hängt individuell von dem Kind ab. Es gibt aber einige beliebte Rituale, die sich als sehr wirkungsvoll erwiesen haben:

                            • Baden: Auf viele Kinder kann ein Bad sehr beruhigend wirken. Das warme Wasser hat zudem einen positiven Einfluss auf die Körpertemperatur und kann den Schlaf fördern. Auch ein behutsames abtrocknen und eincremen kann entspannend auf das Kind wirken und auf einen ruhigen Schlaf vorbereiten.
                            • Schlafanzug anziehen: Ein kuscheliger Schlafanzug kann dem Kind das Signal vermitteln, dass der Schlaf näher rückt und es auf das Einschlafen einstimmen. 
                            • Zimmer abdunkeln: Das Abdunkeln des Zimmers ist ein sehr wirkungsvolles Ritual, um Babys und Kleinkinder auf den Schlaf vorzubereiten. Eine dunkle und ruhige Schlafumgebung fördert zudem den Schlaf.
                            • Schlaf-Lied: Sich wiederholende und dem Baby bereits bekannte Melodien können beruhigend wirken und das Einschlafen fördern. Auch die Melodie einer Spieluhr kann manchmal wahre Wunder wirken.

                            #4 In der Nacht nicht spielen

                              Wacht ein Baby nachts auf, sollte die nächtliche Wachphase nicht als Spielzeit genutzt werden. Die Gefahr besteht, dass sich das Baby an die Aktivätit in der Nacht gewöhnt. Leises Sprechen und beruhigende Gesten zeigen dem Kind, dass es eigentlich Schlafenszeit ist.

                                #5 Beruhigende Melodien

                                  Babys kennen aus dem Mutterleib viele monotone Geräusche. Demnach können beruhigende Sounds dabei helfen das Einschlafen zu fördern. Bei Meeresrauschen, Flugzeugbrummen oder sogenannten White-Noise Sounds schlafen Babys gerne ein.

                                  In unseren SLEEP-SOUNDS ist bestimmt etwas für euch und eure Kleinen dabei.

                                  Baby und Kind lesen vor dem Schlaf im Bett

                                  5. Nicht zu empfehlen...

                                  Neben den vielen klassischen Einschlafritualen gibt es auch Dinge, die man frühzeitig vermeiden sollte. Babys werden häufig herumgetragen, im Kinderwagen herumgefahren oder auf die Brust gelegt, bis sie eingeschlafen sind und dann erst bereits schlafend in ihr Bett gelegt. Gewöhnt man das Baby jedoch daran, wird es diese Einschlafhilfen bald auch immer wieder einfordern. Eine spätere Umgewöhnung ist möglich, kann für Eltern und Kind aber sehr anstrengend werden.

                                  Empfehlenswert ist auch das Einschlafen nicht hinauszuzögern. Bei Übermüdung oder Überreizung fällt Babys das Einschlafen schwerer. Deshalb ist es ratsam, bei Babys besonders auf die Zeichen von Müdigkeit zu achten. Ein häufiges Anzeichen von Schlafmangel ist das Schreien. Babys und Kleinkinder, die häufig und lang anhaltend schreien (sogenannten „Schreibabys“), haben oftmals auch einen Schlafmangel vorzuweisen. Sie bekommen tagsüber zu wenig Schlaf, sind dadurch übermüdet und überreizt und kommen dann nur schwer zur Ruhe.

                                  6. Fazit

                                  • Ausreichend Schlaf ist für die Entwicklung und das Wohlbefinden von Babys essentiell.
                                  • Innerhalb der ersten 24 Lebensmonate verändern sich das Schlafverhalten und der Schlafbedarf von Babys. Dies ist völlig normal und sollte Eltern nicht verunsichern. 
                                  • Die richtige Schlafumgebung fördert das Einschlafen und Durchschlafen.
                                  • Routinen und beruhigende Rituale können das Einschlafen unterstützen. 

                                   Liebe Grüße und bis bald!

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